Ein sicherer Ort für trans* Menschen Notschlafstellen für den Regenbogen


Regenbogen in der Wohnungslosenhilfe
Sommersemester 2023

Trans* Personen sind öfter der Gefahr ausgesetzt, von ihrer Familie nach einem Coming-out ausgeschlossen oder rausgeschmissen zu werden und rutschen somit in die Obdachlosigkeit ab. Des Weiteren tritt Gewalt in allen Formen gegen Trans* Personen öfter auf als bei Cis Personen. Obdachlose Menschen haben grundsätzlich einen Anspruch auf Unterbringung, der ganztägig nicht nur zum Schutz vor der Witterung, sondern auch als geschützter Raum zur Verfügung steht. Zu dieser Bereitstellung einer Unterbringung sind in der Regel die Kommunen verpflichtet. Trans* Menschen haben dieselben Rechte wie alle anderen Menschen in Deutschland auch. Die Struktur der Notschlafstellen ist jedoch oft für das Binäre Geschlechtssystem gemacht, das heißt es sind Mehr Bett Zimmer vorhanden, die nach Geschlecht getrennt werden. Des Weiteren ist auf den Internetseiten der verschiedenen Notschlafplätzen immer nur von Frauen und Männern zu lesen. Auch wenn damit trans* Binäre (trans* Frau, trans* Mann) Menschen eingeschlossen werden, gibt es kaum eine Möglichkeit für trans* nicht-binäre* Personen, einen Schlafplatz, ohne diskriminiert zu werden, zu finden.

Nach dem Grundgesetz Artikel 3 darf kein Mensch aufgrund von Religion, Sexualität, Herkunft oder Geschlecht diskriminiert werden, jedoch passiert dies täglich für trans* Menschen. Aus diesem Grund brauchen diese Menschen eine Möglichkeit einen sicheren Raum zu haben.In einer Inklusiven Notschlafstelle werden die Schlafräume in drei verschiedenen Kategorien unterschieden in Männlich, Weiblich und TIN* (trans, Inter und nicht-binäre)*. Trans* Identitäten suchen sich dabei aus, in welcher Kategorie sie schlafen möchten. Es gibt auf den Toiletten für alle kostenlose Hygiene Artikel inklusive Produkte für die Periode. Außerdem wird täglich ein Spritzentausch durchgeführt und wenn nötig können über den Tag Medikamente kühl gelagert werden. In jedem Raum ist ein kleiner Safe angebracht und es gibt die Möglichkeit, in einen Spind über den Tag private Wertgegenstände sicher aufzubewahren. Ebenso wichtig ist es, dass die Mitarbeitenden fortgebildet werden, um einfühlsam und verständlich mit den Menschen umgehen zu können. Das fängt bei der gendergerechten Sprache und Ansprache an und geht weiter mit der Verwendung bevorzugten Pronomen bis hin zur Unterstützung bei der Weiterleitung bei Bedarf an Beratungsstellen. Des Weiteren sollten sie darauf geschult werden, in Konfliktsituationen richtig einzugreifen. Die Bedürfnisse von trans* Personen in Notschlafstellen dürfen nicht weiter übersehen werden.

Gemeinsam können wir als Gesellschaft sicherstellen, dass Notschlafstellen für trans* Personen sichere und unterstützende Rückzugsorte sind. wir können einen wichtigen Beitrag zur Schaffung einer inklusiven Gesellschaft leisten, indem wir die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von trans* Personen erkennen und ihnen geschlechtergerechte Unterkünfte, gewaltpräventive Maßnahmen und kultursensible Unterstützung bieten. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, Trans* Personen in Notschlafstellen ein sicheres Zuhause zu bieten und Diskriminierung zu bekämpfen.